VIEHSCHEID MIT ZWERGZEBUS
Ein besonderer Almabtrieb hat an Allerheiligen in Berghülen stattgefunden. Die sogenannten Zebuhirten veranstalteten bereits zum dritten Mal ihren Viehscheid in der Ortsmitte von Berghülen. Die Hirten brachten nach dem Sommer die Tiere geschmückt von der Weide zurück ins Dorf, wo sie zum Überwintern in den Stall gebracht wurden. Der Weg von der Weide bis in den Ort war 2,7 Kilometer lang, welchen die Rinder ohne Komplikationen meisterten.
Zum Empfang der zwölf Zeburinder von der Weide hatte sich eine riesige Menge an Zuschauern beim Rathaus eingefunden. Das angebotene Mittagessen fand reißenden Absatz, es gab Rote Würste vom Zebu und „Chili con Zebu“.
Die Zwerg-Zebus, auch Buckelrinder genannt, verirrten sich zufällig vor wenigen Jahren nach Berghülen, als sie von ihrer Herde ausbüxten. Dann kamen sie aber im Stall eines Berghüler Bauern unter. Einige junge Männer taten sich sodann als Zebuhirten zusammen und gründeten die Alb-Zebu GbR. Die Zebuhirten sind Johannes Bosch, Daniel Deschenhalm, Matthias Eisele, Felix Enderle, Stefan Ruopp und Steffen Schöll.
Bürgermeister Bernd Mangold überlässt der „Alb-Zebu GbR“ gemeindeeigene Flächen. Mangold spricht von „Grenzertragsflächen“ und meint Grundstücke, wo die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft an Grenzen stößt. Die „Alb-Zebu GbR“ betreibe da eine Art von Landschaftspflege. Für die Schwäbische Alb ist die ursprünglich aus Südasien stammende Rasse bestens geeignet. Das Fressverhalten der Zwerg-Zebus ist optimal für die Landschaftspflege. Die Tiere fressen mehr als Schafe und richten weniger Schäden an als Ziegen. Zebus schälen keine Bäume, fressen aber dornige Schlehen und Gräser, die von anderen Weidetieren verschmäht werden. Im kommenden Jahr soll erneut am 1. November dann die vierte Auflage des Berghüler Viehscheid erfolgen.
Berghülen 22. November 2016
Daniel Deschenhalm
